Hallo da draußen!
Wir wohnen seit kurzem in einem Computerspiel! Und zwar in so einem richtigen Endzeitspiel, wo jeden Moment die Zombieapokalypse erwartet wird!
Das Ganze kam so:
Sonntag, den 15. März, bekomme ich von meinem Papa eine Nachricht, dass in Spanien ab Montag eine zweiwöchige Ausgangssperre verhängt wird. Unsere Wasservorräte sind völlig aufgebraucht und wir haben die dunkle Vorahnung, dass es so langsam ungemütlich werden könnte. Also beschließen wir unseren wundervollen Strand zu verlassen und uns eine längere Zeit im „Nirgendwo“ abzusetzen.
Mit wahnsinnig viel Glück schaffen wir es am Sonntag (!!!) Essen und Wasser zu kaufen, zu tanken, und uns mit Gaskartuschen einzudecken. Endlich konnte ich mein erstes Mal Spanisch anwenden: „Tienes cartuchos de gas?“ Hat geklappt, wir haben alle Dosen aufgekauft. Drei.
Aus praktischen Gründen haben wir beschlossen, diesmal an einem See zu campieren und nicht am Strand. So haben wir zumindest Zugang zu Brauchwasser, was fürs Abwaschen, Duschen, Zähneputzen und so weiter ganz gut ist.
Dank Google Satellit finden wir einen wundervollen Stausee in den Bergen. Wir parken unsern Gandalf wenige Meter vom Seeufer und können fast gar nicht glauben, wie kristallblau das Wasser ist. Hier könnte man es tatsächlich eine Weile aushalten...
Nachdem wir uns häuslich niedergelassen haben, erkunden wir die Gegend. Der anfänglich noch befestigte Weg führt uns auf eine Art Halbinsel, welche von zwei Seearmen umschlossen ist. Wir sind nicht die ersten hier. Man erkennt anhand der Spuren, dass hier schon einige Menschen gecampt haben. Aus den wildwachsendem und überall herumliegenden Bambushalmen wurden fleißig Palisadenzäune, Unterschlupfe und Windschutze gebaut, die nun schon seit geraumer Zeit zusammen mit einer Menge Plastikmüll vor sich hingammeln.
Da nun der Waldweg endet, laufen wir entlang der Tierpfade oder klettern direkt am steinigen Seeufer entlang. Interessant, was der See alles anspült. Kindersandalen, rostige Tonnen, Bretter... mich würde es nicht wundern, wenn hier auch Knochen liegen würden.
Naja, was ich dann auf dem Weg liegend gefunden habe, seht ihr im nächsten Foto. Wer weißt, was das für ein Tier ist, kann es mir gerne schreiben. Entweder ein kleiner Hund oder schon wieder ein Wolf. Aber Wolfsjunge haben doch nicht so ein lockiges Fell oder? Sieht auf jeden Fall schön zerfetzt aus um die Beine.
Während wir weiter durch den Wald streunern, fallen uns die alten Mauern auf, die sich symmetrisch durch den Wald ziehen. Ähnlich wie die Mauern, welche die Olivenbäume an den Hängen in der Gegend abgrenzen. Ab und zu sehen wir auch Grundmauern von alten Gebäuden aus denselben Steinen. Nachdem wir am Seeufer nicht mehr weiterkommen, weil es einfach zu felsig wird, wollen wir für den Rückweg durch den Wald abkürzen.
Oben auf einem der Hügel hat man einen fantastischen Blick über den See. Den Ausblick wusste wohl noch jemand anderes zu schätzen, denn wir finden ein verlassenes Waldlager mit einem Unterschlupf, der noch leere Wasserkanister enthält sowie ein Bett aus Baumstämmen, welches auch als Tisch genutzt werden kann. Langsam wird der Wald etwas unheimlich und wir gehen schnell wieder zum Auto ;)
Nachtrag:
Betreffs des Tieres haben wir mal dem Forensiker Dr. Mark Beneke geschrieben.
Es handelt sich vermutlich um einen Podenco- oder Galgo-Mischling (z.B. Podengo Português). Dies sind windhundähnliche Hunderassen, die erst auf der iberischen Halbinsel und den Kanaren gezüchtet wurde. Beide Rassen gibt es in Spanien häufig auch als Straßenhunde und da sie sich stark vermehren, werden ihnen oft schreckliche Dinge angetan, zum Beispiel die Beine gebrochen.
Das würde zumindest die zertrümmerten Beine erklären :(
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen