Dienstag, 26. Mai 2020

Der Stausee


Weil die ganze Corona-Situation immer noch relativ im Gange ist und wir uns auf den Straßen wie Verbrecher fühlen (an einem Tag werden wir dreimal von der Polizei angehalten), beschließen wir uns wieder in der Wildnis zu verkriechen.


Wir bleiben eine Woche am Tajo, dem mit über 1000km Länge dem längsten Fluss Spaniens. An einem angestauten Flussarm schlagen wir unser Lager auf. Der Ort zeichnet sich vor allem durch verlassene Eisenbahntunnel und überflutete Straßen und Brücken aus. 
Wir verbringen die Zeit mit arbeiten, baden gehen, spielen, die Umgebung erkunden und Paul bekommt eine Sommerfrisur ;)



Weil wir wieder einkaufen müssen und ich zu Post muss, wagen wir uns erneut hervor. Paul hat auf Google Maps einen weiteren See ausgespäht, den "Embassement de Almendra" zu dt. die "Mandel-Talsperre". Es ist der höchstgelegene Stausee in Spanien und liegt in Kastilien, nahe der portugiesischen Grenze. Die Landschaft ist wunderschön, überall bilden Eiszeitgletscher das Landschaftsbild. Die Woche ist unwahrscheinlich heiß und wir schlagen das erste mal unser Tarp auf. Zwischen See und Bus hin- und herpendelnd verbringen wir die Woche.












Andere Menschen habe wir erst am Tag unserer Weiterfahrt wieder gesehen, zwei Angler und einen Fahrradfahrer. Dafür gab es riesige Karpfen und Echsen :) An diesen See würden wir tatsächlich jederzeit wiederkommen!


Aber wir wollen ja weiter, deswegen geht's auf Richtung Norden!




Donnerstag, 14. Mai 2020

Die Fauna



Mal eine Liste an Tieren, die wir bisher gesehen haben. Leider ist es schwer bis unmöglich gute Fotos zu machen, weil wir meist so damit beschäftigt sind, die Eindrücke in unseren Köpfen zu speichern ;)

- Pirole (gelb-schwarze Vögel)
- Wiedehopfe


- zwei Wölfe (da hab ich ja schon genügend drüber berichtet)
- einen Baummarder
- unzählige Kaninchen und Rehe
- Nattern, Frösche und Eidechsen
- allerlei Insekten und Spinnengetier


Ein Highlight war auch die Storchenburg. Wir wissen jetzt, warum in Deutschland die Störche weniger werden: Denen gefällt's in Spanien einfach besser. Auf fast jedem Mast und jeder Ruine wird gebrütet.


18.5. Neu dazu kommen:
- Wildschwein, welches direkt neben uns aus dem Gebüsch stürmte
- Bienenfresser, ein äußerst bunter Vogel
- kleine Landschildkröte, die es gerade noch so über die Straße geschafft hat

03.07
- an der Atlantikküste gibt es, wer hätte es gedacht, ganz viele Krabben in den Gezeitentümpeln und auch Flusskrebse die wie kleine Hummer aussehen, haben wir schon gesehen



-wundervolle Schmetterlinge


Samstag, 9. Mai 2020

Der Wegelagerer

Genau eine Woche später, am 9.Mai, verlassen wir unser Quartier. Noch keine zwei Stunden unterwegs - wir fahren gerade durch einen dichten Wald - steht ein zottiger hellgrauer Hund, nein halt!


Wir trauen unseren Augen kaum, da steht tatsächlich ein Wolf auf der Straße! Paul bremst etwas ab und das Tier setzt sich in Bewegung.



Es rennt auf uns zu, am Auto vorbei und kommt ca. 50m hinter uns wieder zum Stehen. Das ganze passiert in wenigen Sekunden, trotzdem gelingt uns endlich ein Foto und ein kurzes Video.


Wir bemerken, dass das Tier einen schwarzen Kasten um den Hals trägt. Das bestätigt uns in der Annahme, dass es sich wirklich um einen Wolf handelt, denn wer würde einen wilden Hund oder Wolfshund tracken???

Freitag, 8. Mai 2020

Der Canyon

Am Samstag, den 2. Mai tritt in Spanien eine erste, von uns heiß ersehnte Lockerung der Ausgangssperre in Kraft. Bei über 30 Grad Celsius und schönstem Wetter machen wir uns auf und erkunden die Landschaft, welche wir immer nur von unserer Terrasse aus sehen konnten.


Wir finden uns in einer fantastischen Gras- und Hügellanschaft wieder, passieren einen Canyon, entdecken kleine Kaulquappentümpel in einem ansonst vertrocknetem Flussbett sowie alte Ruinen.







Ein absoluter Overload an Eindrücken, die wir die folgende Woche bei täglichen Ausflügen vertiefen.